Natürlich braucht es auch für das Darknet Server. Das Problem ist nur, dass kaum jemand illegale Inhalte auf seinem Server lagern möchte. Dennoch gibt es Menschen im Darknet, die einen Server für diese Zwecke angeboten haben. Wo der stand und wie er entdeckt wurde, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Ein Darknet-Server direkt vor der Haustür?

Sven Olaf Kamphuis und Herman Johan Xennt entschieden sich jedoch dazu einen solchen Server zu eröffnen und im Darknet anzubieten. Ihre einzige Beindung: Sie hosten auf ihren Servern alles, außer Kinderpornographie und Terrorismus. Den Server eröffneten sie in einem alten Bunker in Traben-Trarbach an der Mosel. Diesen hatten sie für ca. 450.000 Euro ersteigert. Obwohl die Einwohner von Traben-Trarbach Zweifel äußerten, das LKA vor Verkauf des Bunkers vor den Käufern warnte und der Bürgermeister der Stadt den Server-Bunker begutachtete, wurden die Täter erst 2019 durch eine Razzia in dem Bunker verhaftet wurden. Zuvor war es ein langes Katz-und-Maus-Spiel, in dem die Beamten den Tätern keine klaren Straftaten nachweisen konnten.

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Über die Server im Bunker wurden jahrelang kriminelle Darknet-Seiten gehostet.

Wie konnten die Täter gefasst werden?

Zunächst dauert es lange, bis man den Bunker konkret verdächtigte. Wie genau das LKA zu der Vermutung kam, dass auf dem Server illegale Seiten gehostet wurden ist nicht genau bekannt. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Die Schwierigkeit lag eher darin, dass der Server sich nicht selbst zerstört, also alle Seiten löscht, und somit alle Beweismittel vernichtet. Das wäre über eine Fernsteuerung, zum Beispiel, möglich gewesen. Daher mussten die Beamten die Männer des Bunker-Servers austricksen.

Das haben sie durch einen Mittelsmann getan. Dieser hatte alle Mitarbeiter und Vorgesetzten zu einem Essen in dem besten Fischrestaurant der Stadt Traben-Trarbach eingeladen. Hier konnten die Ermittler alle Beteiligten sofort festnehmen. Gleichzeitig untersuchten 650 Beamte den Server-Bunker. Wobei dieser nur mit einem kleinen Vorhängeschloss aus dem Baumarkt gesichert war. Die Ermittler konnten somit Beweismaterial sicherstellen und die Verdächtigen Inhaftierten. Diese gaben jedoch jetzt schon an, nach ihrem Gefängnisaufenthalt wieder in dem Server-Bunker tätig werden zu wollen.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/CyberBunker, https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/cyberbunker-identitaere-101.html, https://www.spiegel.de/netzwelt/cyberbunker-einblick-in-die-dunkelste-ecke-des-internets-a-253eb3d0-db1b-4ac2-a1b6-4211e4a3d7be, https://www.youtube.com/watch?v=1aEpZY4gYog


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