Nordkoreaner leben zum Großteil in Armut. Wie kann die Regierung trotzdem so viel Geld für Militär ausgeben? In diesem Artikel gehen wir dieser Frage nach.

Zuständig dafür ist das sogenannte Büro 39, welches in den Siebziger Jahren gegründet wurde. Diese Abteilung bringt Nordkorea auf viele illegale Weise Geld ein, um vor allem die hohen Kosten für das Militär zahlen zu können. Dabei arbeitet das Büro mit Falschgeldhandel, Zigarettenschmuggel, Drogen, Versicherungsbetrug. Außerdem unterstützen sie den Schwarzmarkt.

Einige Beispiele

Als erstes Beispiel der Versicherungsbetrug. Hier wird von Nordkorea ein alter Hubschrauber im Ausland versichert, der dann im Anschluss systematisch zerstört wird, um die Versicherungssumme zu kassieren. Dabei können bis zu zwei Millionen umgesetzt werden. Es gibt zwar keine genauen Beweise für einen Betrug, aber die westlichen Versicherungen gehen stark davon aus und haben sich nun darauf geeinigt, keine nordkoreanischen Transportmittel, wie Fähren, Züge oder Hubschrauber, zu versichern.

Carmem Arquelau
Alte russische Hubschrauber werden im Ausland versichert und anschließend systematisch zerstört.

Neben Versicherungsbetrug setzt das Büro 39 für die nordkoreanische Regierung aber auch Geld durch moderner Menschenhandel um. Hierbei werden gut ausgebildete Arbeiter aus Nordkorea nach bspw. Polen geschickt, um dort zu arbeiten. Jedoch arbeiten sie selten für viel Geld, sondern versuchen ihre Familie zu schützen. Denn häufig wird den Arbeitern gedroht ihren Familien zuhause in Nordkorea etwas anzutun. Das Geld, was die Arbeiter verdienen, geht dann an die nordkoreanische Regierung. Im Monat verdient ein nordkoreanischer Arbeiter im Ausland meist nur umgerechnet 90 Euro.

Dem Büro 39 gehört zudem vermutlich eine Tarnfirma, die mehrere Restaurants in der ganzen Welt betreibt. Die Kette mit dem Namen Pyongyang hat insgesamt 130 Standorte weltweit und wird vermehrt von jungen Absolventinnen der Kunsthochschulen betrieben, die neben dem kellnern auch für die Gäste tanzen und Karaoke singen. Fotografieren ist in den Restaurants zudem in der Regel nicht erlaubt.

Die Schwarzmärkte Nordkoreas

Moritz Bruder @unsplash
Durch die Schwarzmärkte haben die Nordkoreaner gelernt sich selbst zu versorgen.

Durch die große Hungersnot in den neunziger Jahren, bei denen 600.000 bis eine Million Menschen starben, haben die Menschen das Vertrauen in die Regierung verloren. Denn diese war nicht mehr in der Lage die eigene Bürger zu versorgen. Die Nordkoreaner glaubten nicht mehr, dass diese sich um sie kümmern und für genügend Nahrung sorgen kann. Also mussten sie sich selbst neu organisieren. Wodurch die Schwarzmärkte entstanden sind. Diese lässt die nordkoreanische Regierung gewähren, weil sie kein anderes Versorgungssystem hat. Denn sie weiß, wenn sie die Schwarzmärkte untersagt, werden die Menschen wieder verhungern. Somit hat sich Nordkorea zu einem kapitalistischem Staat mit einer Hybrid Wirtschaft entwickelt.

Quellen: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/buero-39-nordkoreas-schwarze-kassen-104.html, https://de.wikipedia.org/wiki/Office_39,


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