Viele kaufen Bio-Obst/Gemüse, da sie denken, es würde weniger schädliche Pestizide enthalten. Wieso dieser Gedanke nicht stimmt, und auch gar nicht stimmen kann, erklär ich dir jetzt.

Zuerst kann ich sagen: Ja, es stimmt. Auf Bio-Lebensmitteln sind weniger Pestizidrückstände zu finde. Die ganze Sache ist aber doch komplizierter, als man denkt. Denn weniger Pestizide heißt eben nicht, keine Pestizide. Auch von Bio-Bauern dürfen Pflanzenschutzmittel laut Verordnung eingesetzt werden. Für viele Bio-Bauern, ist dies zwar erst das letzte Mittel – Aber es ist erlaubt.

Welche Mittel nutzt ein Bio-Bauer, stattdessen?

Die meisten Pestizide werden von den Bio-Bauern nicht bewusst eingesetzt. Es sind natürliche Pestizide, die von den Pflanzen selbst produziert werden – Pflanzenöle, Kali-Seife, Schwefel und Kupfersulfat. Künstliche Stoffe werden zum Teil dennoch verwendet.

Und wo ist jetzt der Unterschied?

Was auch mich überrascht hat, der Unterschied zu herkömmlichen Lebensmitteln ist gar nicht mal so groß. Denn die Bio-Pestizide sind nicht unbedingt gesünder. Für alle Gifte allgemein gilt nämlich: Die Schädlichkeit hängt von der Konzentration des Giftes ab, nicht von seiner Natürlichkeit. Also sind die Pestizide auf Bio-Obst/Gemüse nicht unbedingt schädlicher, als die der herkömmlichen Produkte.

Alle drei Monate ein Glas 🍷

Ich hab mich gefragt: Gibt es irgendwelche Studien darüber, wie schädlich Pestizide für einen Menschen wirklich sind? Hier wäre ja eine Langzeitstudie hilfreich, diese gibt es allerdings noch nicht. Aber: 2018 hat eine dänische Studie herausgefunden, dass Pestizide auf Lebensmitteln etwa genau so schädlich für einen Erwachsenen ist, wie alle drei Monate ein Glas Wein zu trinken. Um Pestizide auf Bio-Lebensmitteln sollten wir uns also gar nicht so viele Gedanken machen.

Strenge Prüfungen

In Deutschland können wir eigentlich bedenkenlos unser Obst zu uns nehmen. Und nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten EU und der USA. Hier werden nämlich jedes Jahr tausende von Lebensmittel auf Pestizidrückstände untersucht. Oft wurden keine, oder nur sehr kleine Mengen an Pestiziden festgestellt. Der Grenzwert wurde noch nie überschritten.


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